Hilja unterwegs im Périgord (2023)
Wieder einmal wurden viele Taschen, auch meine Futtertasche und mein Hundebett ins Auto geladen und da wusste ich, es geht auf Reisen!
Normalerweise ziere ich mich ja vor dem Spazierengehen immer etwas, bis ich an die Haustür komme, aber wenn das Auto beladen wird, stehe ich immer direkt bereit, damit meine Leute auch ja nicht ohne mich losfahren.
Wieder einmal ging es nach Frankreich, nämlich ins Périgord.
Am ersten Tag spazierten wir durch Sarlat-la-Canéda. Meine Zweibeiner waren begeistert von dem, was sie zu sehen bekamen. Ich von dem, was ich zu riechen bekam. Das Pflastertreten war ganz schön anstrengend und es war auch recht warm. Zum Glück hatte eine nette Ladenbesitzerin eine „Toutous-Bar“ für uns Vierbeiner eingerichtet, die ich gleich mal in Beschlag nahm. Herrlich!
Am nächsten Tag machten wir eine kleine Wanderung durch einen Wald und erreichten so den Ort Domme, der auch ganz hübsch aussah. Auch hier gab es für Hunde einen Trinknapf, am „Place de l`Apéro“. Toll! Meine Leute sagten, man habe hier eine ganz tolle Aussicht auf den Fluss Dordogne, aber ich konnte leider nicht über die Mauern schauen. Unten am Parkplatz hatte es einen kleinen Bach, in den ich mich hineinlegte und meinen Bauch kühlte. Frauchen lachte, weil ich gar nicht mehr herauskommen wollte.
An einem Tag sollte es auch in eine Parkanlage (Jardins de Marqueyssac) gehen. Meine Zweibeiner schauten aber erst mal, ob ich da überhaupt mitdurfte. Ja, kein Problem, wenn auch an der Leine. Da dort nicht allzu viel los war, konnte ich problemlos an der Auszugleine laufen. Hier gab es keine spezielle Wasserstelle für Hunde, aber meine Leute hatten natürlich Wasser für mich dabei und ab und zu gab es auch einen kleinen Bach.
Wie sich herausstellte, durfte ich sogar in ganz viele sonst für Hunde eher nicht zugängliche Sehenswürdigkeiten mit hinein: Ich war im Château de Castelnaud, im Château de Beynac, im Château de Marqueyssac, auf der Felsenburg von La Roque-Gageac und im Spinnereimuseum von Belvès.
Zur Felsenburg musste man eine lange, steile Treppe hinaufsteigen. Das war ganz schön aufregend, aber ich glaube, für Frauchen noch mehr als für mich. Oben angekommen hat sie sich aber über die tolle Aussicht gefreut. Ich bin ja immer schon zufrieden, wenn ich einfach mit meinen Leuten mitgehen darf. Beim Abstieg bin ich brav hinter Frauchen geblieben und habe mich ihrem Tempo angepasst.
Und dann hiess es, wir gehen auf Bootstour auf der Dordogne. Meine Zweibeiner schienen etwas unsicher und besprachen miteinander, ob das wohl mit mir gutgehen würde. Hallo?!? Wieso denn nicht?!? Ich war ja jetzt schon oft genug mit auf Bootstour. Als wir am Wasser ankamen, war ich dann doch etwas verunsichert: Kein Hausboot, sondern eher eine kleine, längliche „Wanne“ lag dort halb im Wasser. Meine Leute liessen mich einsteigen und so spazierte ich einmal durch und gleich wieder raus. Hm, das war wohl nicht richtig, ich sollte wieder hinein. Also gut. Diesmal hielt Frauchen meine Leine fest, so dass ich nicht mehr hinaus konnte. Mist, aber Frauchen kam zu mir und dann bewegte sich die Wanne immer weiter ins Wasser. Das war super, denn so hatte ich auch hier eine „Toutous-Bar“. Ich trank ausgiebig. Inzwischen war auch Herrchen bei uns und wir waren komplett im Wasser. Gar nicht so übel. Ich konnte ein bisschen herumlaufen, aber nachdem ich meinen Durst gestillt hatte, war es Zeit für ein Schläfchen und ich legte mich hin. Meine Leute waren begeistert, weil das Kanu - so hiess die Wanne wohl - gar nicht schwankte, wenn ich mich bewegte. Warum sollte es auch?!? So liess es sich jedenfalls leben: Schlafen, trinken, ein bisschen in der Gegend herumschauen. Das, was meine Leute unterwegs alles sahen und bewunderten, verschlief ich grössenteils. Unterwegs landeten wir auch mal am Ufer an. Meine Zweibeiner assen etwas und ich badete ausgiebig.
Anscheinend hatte ich meine Sache so gut gemacht, dass Herrchen fand, wir könnten doch noch eine weitere Kanutour ins Auge fassen, diesmal auf der Vézère. Und so liess ich mich ein paar Tage später wieder durch das Wasser paddeln. Das hätte ich ihm ja gleich sagen können, dass das überhaupt kein Problem für mich ist!
Ach, und einmal haben wir auch ganz woanders übernachtet. Wir mussten mit kleinem Gepäck eine Weile fahren und dann stand ich plötzlich einem anderen Schapendoes und einem Collie gegenüber. Die beiden waren ganz nett und liessen mich sogar in ihr Haus. Einen grossen Schreck bekam ich, als ich ins Wohnzimmer spazierte und dort eine Katze sass und sich nicht vom Fleck rührte. Sonst laufen die doch immer vor mir weg! Da war ich so verdutzt, dass ich lieber wieder aus dem Zimmer flüchtete. Aber wir kamen dann ganz gut miteinander klar. Jule, das Schapendoesmädel, war leider gerade - hormonell bedingt, wie ihr Frauchen sagte - nicht so in Spiellaune, und so liefen wir auf unseren Spaziergängen halt nebeneinander her und gingen zusammen baden. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder und können dann miteinander herumtollen.
Schliesslich gab es noch ein Abenteuer zu bestehen, eine Radtour! Meine Leute liehen sich Fahrräder und einen Hänger dafür aus. Ich wurde in dem Hänger untergebracht. So was kenne ich ja schon. Ich hatte ja mal einen Welpenwagen. Aber jetzt musste ich mir den Platz darin mit Herrchens Rucksack teilen. Gar nicht gut! Zum Glück durfte ich auch viel nebenher laufen. Im Hänger überlebte ich sogar einen kleinen Unfall, als der Wagen plötzlich an einem nicht gut sichtbaren Hindernis hängenblieb und umstürzte. Aber ihr kennt mich ja, ich bin flink und wendig. Und so ist mir nichts passiert und wir konnten die Tour fortsetzen.
Das waren aufregende Ferien!
Eure Hilja