Mit Viertklässlern im Schwarzwald (2009)

Ende Juni wurde wieder einmal alles Mögliche ins Auto gepackt. Mouche und ich auch. Komischerweise hielt Frauchen schon nach ganz kurzer Zeit wieder an und wir mussten im Auto warten. Nach einer Weile kam sie wieder. Sie stieg aber nicht allein ins Auto, sondern brachte noch einige Kinder mit. Irgendwoher kannte ich die schon…
Ach ja, es fiel mir wieder ein: Wir waren mit Frauchen schon ein paar Mal in einem Haus gewesen, das sie Schule nennt. Dort hatten wir die Kinder schon gesehen und beschnuppert. Nun fuhren wir jedenfalls alle zusammen los.
Nach nicht allzu langer Zeit durften wir bei einem großen Haus am Waldrand wieder aussteigen.

Dort stießen aus anderen Autos noch mehr Kinder und ein Mann, wohl ein Kollege von Frauchen, zu uns. Das war ein ziemlicher Trubel!
Alle wollten uns knuddeln und streicheln. Eine Weile fand ich das ganz nett, irgendwann jedoch wurde es mir dann zu viel. Aber zum Glück hatte ich ja meinen Papa dabei, der übernahm das „Sich- Knuddeln-Lassen“ für mich mit. Er kann davon nie genug bekommen…
Mein Papa hat manchmal doch seine guten Seiten.
 

Anschließend mussten die Kinder ihr Gepäck aufs Zimmer bringen und auspacken. So hatten Mouche und ich wieder etwas Ruhe.

Nachmittags liefen wir alle gemeinsam los. In einem Dorf trafen wir eine Frau, die den Menschen einiges erzählte. Wir gingen dann zusammen in einen großen Raum im Rathaus. Die Kinder sahen dort einen Film und die Frau redete die ganze Zeit von Käse. Diesen hatten Mouche und ich schon in der Nase. Irgendwo musste sie den versteckt haben! Und tatsächlich holte sie bald einen großen Teller mit ziemlich gut duftendem Käse aus einem Schrank. Was soll ich euch sagen? Mouche und ich bekamen nichts ab! Ist das nicht gemein?
Nach der Käseprobiererei für die Menschen machten wir uns wieder auf den Weg zu dem Haus, wo alle ihr Gepäck hingebracht hatten. Scheinbar waren wir in diesem „Naturfreundehaus“ die nächste Zeit „zuhause“. Die Kinder fanden, dass es viel zu weit wäre. Die waren einfach nichts gewohnt! Für uns Hunde war das ja ein Klacks.

Während die Menschen aßen, konnten Mouche und ich auch unsere Abendmahlzeit vertilgen. Frauchen hatte uns ins Auto gepackt, damit wir mal unsere Ruhe hatten. Ich fand`s schön.

Nachdem die Kinder sich draußen noch mal tüchtig ausgetobt hatten - wir mischten auch mit - mussten sie sich bettfertig machen. Es dauerte eine Weile bis es ruhig war und auch die letzten Heimwehkranken dank unserer Hilfe wieder ein bisschen lächeln konnten.

Nach dem Frühstück am nächste Morgen liefen wir wieder ins Dorf, aber wir hielten dort nicht an, sondern spazierten am anderen Ende wieder hinaus. Dort durften Mouche und ich los springen. Aber wir hatten ja eine Aufgabe: Wir mussten die Herde zusammenhalten, vor allem aber unser Frauchen nicht aus den Augen verlieren. Bald erreichten wir ein hügeliges Gebilde neben einem Turm, bei dem schon ein Herr auf uns wartete. Er erklärte den Kindern, dass dies eine Schanze wäre. Ich hatte den Eindruck, dass den „Kurzen“ das ziemlich egal war, denn sie hörten nicht wirklich zu.

 


Mittlerweile fing es um uns herum an zu grummeln und Mouche klemmte schon mal vorsorglich die Rute ein. Er ist bei Gewitter ein furchtbarer Schisser, da muss ich immer mit gutem Beispiel voran gehen und ihm zeigen, dass das gar nicht so schlimm ist. Es fing auch noch an zu regnen, aber zum Glück gab es inmitten dieser Schanze ein kleines Häuschen, in dem wir uns unterstellen konnten. Mouche verkroch sich in die hinterste Ecke und alle Kinder wollten ihn trösten und streicheln, aber Frauchen ließ das nicht zu.
Nach einer Weile wurde der Donner wieder leiser und so konnten wir bei leichtem Regen den Rückweg antreten. Diesmal ging es durch den Wald. Die Kinder waren wieder mal nicht begeistert ob der Lauferei, aber immerhin wartete im Naturfreundehaus schon ein leckeres Essen auf sie.
Nachmittags konnten sie sich ein bisschen erholen. Sie mussten nur bis an den Waldrand spazieren und dort einige Aufgaben zum Thema Wald erfüllen. Da sie auch ein Bild aus Waldmaterialien auf dem Boden legen sollten, mussten Mouche und ich an der Leine bleiben. Frauchen befürchtete, wir könnten sonst die Kunstwerke zerstören. Na ja, mit dem ein oder anderen Stock oder Zweig hätten wir schon etwas anfangen können…

Am nächsten Tag sollte es zum Schwimmbad gehen. Nun lag dieses aber nicht gerade „um die Ecke“, sondern wir mussten knappe zwei Stunden hin und eigentlich auch wieder zurück laufen. Auf dem Hinweg ging es fast nur bergab, aber das Gejammer der Fußlahmen war schon jetzt gigantisch. Frauchen und ihr Kollege hatten wohl keine Lust auf noch größeres Genörgel auf dem Rückweg, so dass sie schon bald beschlossen, zurück den Bus zu nehmen. Schade, wir Hunde wären gerne auch wieder bergauf gesprungen.
Als es hieß, wir wären jetzt bald da, bekam ich schon so einen Geruch nach Wasser in die Nase. Allerdings roch es etwas komisch. Frauchen erklärte, es röche nach Chlor und wir dürften eh nicht darin baden. Schade!

 


Mouche und ich durften eigentlich nicht mit ins Schwimmbad, aber die Leute dort waren so freundlich und zeigten Frauchen einen Platz am Hintereingang, wo sie uns im Schatten anbinden konnte. Unter einer Absperrung hindurch konnten wir Frauchen und die Kinder immer gut im Auge behalten. Mouche fand das nicht so interessant, er schlief bald, aber ich beobachtete sie mit Argusaugen.
Nach einiger Zeit fing es an zu regnen, und so durften wir mit Frauchen im Kassenbereich des Schwimmbads unterm Dach sitzen. Schnell gesellten sich einige Kinder dazu. Mouche ließ sich wieder mal so richtig durchknuddeln und auch ich fand es an diesem Tag ganz nett.
Auf dem Weg zur Bushaltestelle bildeten wir Hunde die Vorhut. Na ja, eigentlich Frauchen, denn sie wollte nicht, dass uns entlang der Straße etwas passierte. Die Kids waren jedenfalls glücklich, dass sie nicht wieder die ganze Strecke zurück laufen mussten.
An diesem Abend mussten Mouche und ich wieder einige Heimwehkranke trösten. Und das, obwohl es am nächsten Morgen schon wieder nach Hause gehen sollte. Komisch!


Als wir am nächsten Tag in unserem richtigen Zuhause ankamen, waren Mouche und ich ziemlich geschafft. Sonst sind wir nie den ganzen Tag auf Achse. Zuhause ist auch nicht so viel los wie im Schullandheim mit so vielen Kindern.
So verschliefen wir den Rest des Tages.
Schön war es trotzdem und vielleicht dürfen wir ja mal wieder mit ins Schullandheim.

Eure Briana vom wilden Weidenwald

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