Mantrailingschnupperkurs (2013)


Diesen Winter wurde in unserer Agilityhalle ein neuer Boden verlegt, so dass wir zwei Wochen lang nicht trainieren konnten. Alternativ bot unsere Trainerin einen Schnupperkurs im Mantrailen an und mein Frauchen meinte, das sollten wir mal ausprobieren.


Am Abend vor der ersten Stunde stopfte Frauchen sich alte Socken unter den Pullover und packte sie kurz vor dem Schlafengehen in Plastiktüten, die sie auch noch verknotete. Was das nun wieder sollte? Hätte sie die Socken mal lieber mir gegeben, ich habe mit so etwas immer ganz viel Spaß!

Erst mal musste ich im Auto warten, weil vor mir noch ein anderer Hund an der Reihe war. Dann aber ging es für mich los. Frauchen hängte mich an eine ganz lange Leine und Alex, unsere Trainerin, hielt mir ein Plastiktütchen mit einem duftenden Socken hin. Hm, komisch, der roch gar nicht nach meinem Frauchen. Da musste ich doch mal sehen bzw. riechen, wem dieses stinkende Teil gehörte. Ich bewegte mich den Duftspuren am Boden und in der Luft nach und fand gleich noch ein weiteres Tütchen mit einem Socken. Hm, also gut, dann mal immer weiter. Nachdem ich ungefähr vier Strumpftüten aufgespürt hatte, die letzten lagen nicht mehr am Wegrand, sondern abseits des Wegs im Gestrüpp, fand ich hinter einem Baum die Person, der diese Stinksocken gehören mussten. Sie roch nämlich genauso und zu meiner Überraschung und Freude durfte ich an ihrer Le-Parfait-Tube schlecken.
Dieses Spielchen machten wir noch zwei Mal. Jedes Mal fand ich eine andere Person. Einmal musste ich auf dem Weg zu meiner Zielperson durch Dornengestrüpp laufen, das fand ich natürlich gar nicht lustig. Beim nächsten Trail achteten die Menschen dann darauf, dass das nicht wieder passierte.
Mein Frauchen wusste auch nie, wo es lang ging, denn sie musste immer wegschauen, wenn die zu suchende Person losmarschierte, um sich zu verstecken. Damit ich nicht völlig falsch lief, gab es gelegentliche Hilfestellungen für Frauchen von Alex, denn sie kannte immer den richtigen Weg.
Frauchen war sehr stolz auf mich und auch Alex meinte, ich hätte es für das erste Mal schon gut gemacht. Noch eher langsam, aber ich habe alle gefunden, die ich suchen sollte.

Auch beim zweiten Trailtermin war ich wieder voll dabei und da das Teppichverlegen länger dauerte als geplant, gab es sogar noch ein drittes Mal.
Ich bekam jetzt schon etwas längere und schwierigere Trails und die Plastiksäckchen brauchte ich eigentlich gar nicht mehr. Ich verliess mich auf die Duftspuren in der Luft, war gleich voll bei der Sache und schleifte Frauchen hinter mir her. Sie war ganz überrascht ob meines Tempos. An einer Stelle ging es abwärts und ich hatte so viel Schwung, dass meine Nase „übersah“, dass meine Zielperson unterwegs abgebogen war. Hier musste unsere Trainierin Alex kurz eingreifen und Frauchen sagen, sie solle mal stehen bleiben. So ausgebremst bemerkte ich, dass meine Duftspur verschwunden war und lief ein Stück zurück. Und siehe da, da war sie wieder. Nun konnte mich aber nichts mehr aufhalten und nach einem Abschnitt auf einem Waldpfad und einer Umrundung einer ummauerten Grillstelle fand ich die gesuchte Person direkt an der Feuerstelle. Natürlich gab es wieder Leckeres aus der Tube!

Das war mal eine nette Abwechslung. Wenn ich vielleicht irgendwann mal kein Agility mehr machen kann, gehe ich vielleicht öfter trailen. Wer weiß?!

Eure Briana vom wilden Weidenwald