Unterwegs auf dem Canal du Midi in Südfrankreich (2011)
An einem Mittwoch ging es wieder einmal auf die Reise. Nach vielen Stunden Autofahrt - zwischendurch durften wir uns auch mal die Beine vertreten - kamen wir an. Ich wusste erst gar nicht, wo wir da gelandet waren, aber auf jeden Fall empfingen uns meine Halbschwester Smilla und ihre Freundinnen Pistache und Babou. Unser gemeinsamer Papa Mouche war ganz begeistert von den vielen fein riechenden Damen.
Am nächsten Tag ging es mit meinen Leuten, Mouche, Smilla, Pistache und deren Frauchen in einen großen Wald. Da es ziemlich warm war, war ich froh, dass wir dort im Schatten laufen konnten. Zum Abschluss durften wir auch noch in einem See baden.
Während unsere Menschen viel zu bereden hatten, inspizierten wir Hunde den Garten von Smilla und Konsorten und schliefen auch mal eine Runde.
Auf dem Spaziergang am Freitag nervten unsere Leute ziemlich: Dauernd mussten wir uns irgendwo hinsetzen und warten, bis sie endlich ein Foto geschossen hatten. Es blieb ja dann auch nicht bei einem, nein, es mussten natürlich mehrere sein.
Dann hieß es auch schon wieder, uns von Smilla, Pistache, Babou und ihren Futterspendern Anne und Jochem zu verabschieden, denn unsere Fahrt ging weiter, d.h. eigentlich wieder ein Stück zurück, nämlich nach Argens-Minervois.
Dort luden unsere Menschen das Gepäck in ein ziemlich kleines Haus. So wirkte es jedenfalls vom Auto aus. Mit diesem Haus konnte man irgendwie übers Wasser fahren. Komisch, oder? Wir sahen sie mit zwei fremden Männern, die ihnen einiges zu erklären schienen, davon fahren, aber sie kamen bald wieder und dann durften auch wir dieses Minihaus erobern. Na ja, viel zu erobern gab es da nicht... Unsere Hundebetten passten haarscharf nebeneinander in die Schlafkabine unserer Leute. Trotzdem schliefen wir die erste und alle weiteren Nächte sehr gut an Bord. (So sagt man hier scheinbar.)
Am nächsten Morgen schüttete es! Wie ihr wisst, mag ich es ja gar nicht, im Regen spazieren zu gehen und das war wirklich eine riesige Zumutung! Mouche und ich waren nach dem Gang pitschnass. Wir wurden erst mal abgerubbelt und dann bekamen wir eine Art Umhang. Frauchen nannte es Bademantel. Sie sagte, sie wolle nicht, dass wir das ganze Hausboot nass spritzen. Und das Ding war gar nicht mal so schlecht. In ziemlich kurzer Zeit waren wir trocken und dieser Bademantel nass, so dass Frauchen ihn uns wieder auszog.
Irgendwann hat es dann doch zu regnen aufgehört und unsere Menschen sagten, dass es nun los ginge. Aber was nur? Es wurde mir nur all zu schnell klar: Herrchen drückte einen Schalter, legte einen Hebel um und das Getöse begann. Nebenbei begann dieses Hausboot sich auch noch zu bewegen. Der Lärm behagte mir gar nicht. Von Mouche konnte ich keine Unterstützung erwarten, denn der war ganz cool, den störte der Krach überhaupt nicht. So blieb ich etwas nervös in Frauchens Nähe stehen, damit die mich notfalls retten konnte. Aber Frauchen war mit ganz anderen Dingen beschäftigt. Bald musste sie aus dem Boot springen, um irgendwelche Leinen um Poller zu legen. Was das sollte, war mir auch nicht ganz klar... Herrchen redete vom Schleusen.
Danach konnten Mouche und ich ewig aus dem Fenster bzw. der Tür gucken: Ein Baum nach dem anderen zog an uns vorbei. - Oder doch eher wir an den Bäumen? Egal, bevor es dunkel wurde, legten wir in einem Ort namens Capestang an und machten einen Spaziergang. Am nächsten Tag übten unsere Leute das Anlegen in freier Natur. Das war gar nicht so schlecht, denn wir brachen von dort zu einer kleinen Wanderung auf. Herrchen fand auf der Tour auch noch etwas wilden Spargel fürs Abendessen. Wir bekamen leider nichts davon ab. |
Nur zu gerne wären Mouche und ich auch mal baden gegangen, aber man ließ uns nicht. Frauchen schaute immer mit Argusaugen, dass wir dem Canal nur ja nicht zu nahe kamen. Der wäre zu dreckig, sagte sie. Ich fand, dass er ganz gut roch... Na ja, ehrlich gesagt, wäre ich sowieso nicht hineingesprungen. Dafür war mir das Ufer viel zu steil. Ich gehe lieber an seichteren Stellen ins Wasser. |
Die letzten zwei Tage mussten Mouche und ich viel unter Deck sein. Unsere Leute mussten wieder schleusen, turnten deswegen wild auf dem Boot herum und wollten uns nicht dabei haben. Schade, an den Schleusen gab es viele nette Hunde zu begrüßen. Wir haben sie ja nun leider nicht gesehen, aber Frauchen ging in jeder Schleuse von Bord und erzählte dann davon.
Zwischendurch durfte ich mit Frauchen aber auch aufs Sonnendeck (wo es zum Glück nicht so laut war), während Mouche als "assistant du capitaine" Posten bei Herrchen bezog und ihn unterstützte. Vielleicht war es aber doch eher so, dass Mouche Herrchen am Steuer ablenkte, indem er ihn dauernd durch Anstupsen dazu aufforderte, ihn zu streicheln? Wer weiß!
Schließlich waren die Bootsferien zu Ende, unser gesamtes Gepäck und auch wir wurden wieder im Auto verstaut und es ging noch zu einem Stadtbummel durch Carcassonne. Das war ganz schön anstrengend, so dass wir die Heimreise todmüde im Auto verschliefen.
Eure Briana vom wilden Weidenwald