Intensivtraining in Bad Ragaz (2007)

 

Ende März sprach mein Frauchen davon, dass ich nun bald auf einem Agility-Turnier starten solle. Allerdings würden wir vorher noch vier Tage ins Trainingslager fahren. Hatte ich das nötig???

Am 2. April packte Frauchen also wieder einmal Reisetasche, Hundefutter (*freu*), Hundebett, Agility-Würstchen und mich ins Auto und wir fuhren nach Bad Ragaz.
Nach der Fahrt durfte ich mir erst mal die Beine am Rhein vertreten, wo ich gleich noch einige andere Sportkolleginnen traf.
Dann nahm Frauchen mich mit in eine große Halle. Komisch... ich dachte, ich dürfte Agility machen... Aber als wir um die Ecke bogen, standen dort tatsächlich Agilitygeräte in der Halle.
  


Bis jetzt kannte ich nur Agility im Freien mit Sand- und Rasenuntergrund und so war mir der Teppichboden doch ein bisschen suspekt. Zu Recht! Als ich über die ersten Sprünge hüpfte, merkte ich gleich, dass es auf dem Teppich rutschiger war als gewohnt. So ging ich das Ganze etwas vorsichtiger an. Frauchen guckte etwas erstaunt, aber das war mir egal. Als ich das erste Mal über den Laufsteg lief, bremste ich auch erst mal ab. Da war gar nicht der gewohnte Belag darauf, es fühlte sich ganz anders an... War dann aber doch ganz o.k. und Frauchen zuliebe lief ich bald wie gewohnt über die Kontaktzonengeräte.

Wir übten jeden Tag schwierige Wechsel. Wie ihr euch sicher denken könnt, hatte ich das Training eigentlich gar nicht so nötig. Wenn nur Frauchen nicht immer falsch stehen und laufen oder falsche Sichtzeichen geben würde... Was sie ganz gut machte, waren die Kontaktzonen: Sie sagte rechtzeitig „warte“ und wenn ich gut stand, clickte sie brav und gab mir mein wohlverdientes Würstchen.



Jedenfalls war ich abends ziemlich geschafft. Kein Wunder, schließlich musste ich wegen Frauchens Dusseligkeit alles mehrmals machen... Sie war auch sehr müde, denn sie ruhte sich in den Pausen nie wie ich aus, sondern amüsierte sich mit ihren Menschenkolleginnen. Ihr Lachen störte mich sehr oft beim Dösen. *nerv*

Während des Abendessens schlief ich fest unter dem Tisch und Frauchen und ich gingen immer ziemlich früh ins Bett.

Immerhin glaube ich, dass Frauchen in diesen vier Tagen doch wieder einiges gelernt hat.


Erstes Agility-Meeting in Laufen (2007)

Zuhause konnte ich mich einen Tag erholen, bevor ich in Laufen das erste Mal auf einem Turnier starten durfte. Die Reithalle und das Hundegetümmel kannte ich schon, da Frauchen mich im Welpen-/Junghundalter schon mal dorthin gebracht hatte, damit ich Turnierluft schnuppern konnte. (Riecht sehr interessant, kann ich euch sagen!)

Zuerst gingen wir ein Stück spazieren und ich traf gleich eine Hundemeute, die ich schon kannte und wild wedelnd begrüßte: Alex` Rudel.

Toll, dass unsere Trainerin Alex, die immer gute Wurst in der Tasche hat, auch da war. Nun konnte ich beruhigt sein, denn sie hatte bestimmt noch den einen oder anderen Tipp für mein Frauchen.

Im „Open“ hat Frauchen mir gut gezeigt, wo es lang ging. Zugegeben, im Vergleich zu dem, was wir die Tage vorher geübt hatten, war das wirklich Babykram! Als ich schon im Slalom war, blieb Frauchen allerdings kurz stehen, so dass ich nicht so recht wusste, ob ich im Slalom tatsächlich richtig war. Sicherheitshalber kam ich wieder aus dem Slalom heraus, aber dann wäre es doch richtig gewesen. Na, wenn Frauchen sich sooo unklar ausdrückt... Der Rest klappte aber gut und mit nur einem Fehler hatte ich meine Feuertaufe bestanden.     
   
   

 

 

Im „offiziellen Lauf“ stand Frauchen ein bisschen komisch zwischen Tunnel und Slalom, so dass ich nicht wusste, was sie eigentlich von mir wollte. So kassierten wir eine Verweigerung, denn scheinbar hätte ich gleich in den Slalom einfädeln sollen. Der Rest blieb aber fehlerlos. Und das, obwohl ich ja nach dem Tunnel eigentlich am liebsten direkt auf den Laufsteg gerannt wäre. Den Umweg über den Sprung habe ich nur Frauchen zuliebe gemacht, weil sie sich so fest angestrengt hat... Dafür habe ich auf dem Steg ein bisschen getrödelt und die schöne Aussicht genossen. Hihi.


Zum Abschluss gab es noch ein „Jumping“, d.h. einen Parcours mit allen Hindernissen außer den Kontaktzonengeräten. Der gelang uns ohne Fehler. Allerdings wäre ich viel schneller gewesen, wenn mein Frauchen mir an zwei Schlüsselstellen früher und besser gezeigt hätte, wo es lang geht...



Frauchen war sehr stolz auf mich: Ich hätte die Kontaktzonen alle gut gearbeitet, gut aufgepasst, mich nicht von meiner Freundin Onda, die direkt vor mir gestartet ist, ablenken lassen...

Stellt euch vor, sie hatte sogar befürchtet, dass ich unterwegs dem Richter oder den Parcourshelfern kurz „hallo“ sagen gehe oder mich erschrecke, wenn der Richter an den Kontaktzonen neben mir herrennt, um zu sehen, ob ich diese sauber berühre. Für wen hält sie mich eigentlich?! Schließlich bin ich erwachsen und kein Baby mehr!

Natürlich musste sie mit mir zufrieden sein, die Fehler hatte ja schließlich alle sie gemacht...

Bis zum nächsten Meeting kann sie ja noch ein bisschen üben!

Eure Briana vom wilden Weidenwald

P.S.: Glaubt bloß nicht, ich wüsste nicht, dass es für „Frauchen“ eigentlich „es“ heißen müsste. Aber wir Mädels müssen halt zusammen halten und ein „es“ ist sie nun wirklich nicht. Deswegen pfeife ich auf die Grammatik.

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